Kasseler Kunstverein // im Sternhochhaus // Untere Königsstraße 78-82 // 34117 Kassel // Telefon 0561 771169 // Fax 0561 779421 // info@kasselerkunstverein.de
Thomas Lüer hinterfragt in seinem situationsspezifischen Arbeiten unsere hergebrachten Sichtweisen. In seinen nicht selten großflächigen Video-Projektionen richtet er den Blick auf ästhetische, historische und soziale Orte, befragt ihre Strukturen wie die Mechanismen unserer Wahrnehmung. Ihm ist dabei weniger an einem dokumentarischen oder wissenschaftlich-analytischen Zugriff gelegen, vielmehr geht es darum, subkutane Brüche
und Differenzen aufzuspüren und künstlerisch fruchtbar zu machen. Lüers Interesse gilt dem Ausloten von Verschiebungen im Verhältnis von Werk, Ort und Betrachter.
„In Kyoto sehne ich mich nach Kyoto.“ – dieses japanische Haiku beschreibt die doppelte Wirklichkeit eines realen und eines fantasierten Ortes. Wie geht das eine im anderen auf oder unter? Sind es Gegenräume, Fluchträume oder einfach nur unterschiedliche Erfahrungs- und Lebensräume?
„Parallele Wirklichkeiten“ nennen Studierende der Klasse Björn Melhus, Kunsthochschule Kassel, und die Klasse Klaus vom Bruch, Akademie der Bildenden Künste München ihre Ausstellung, die sie neben der laufenden Ausstellung „SPIN“ von Thomas Lüer bei uns im Kunstverein zeigen. Zur Eröffnung am Dienstag,
den 29. November um 19 Uhr sind Sie herzlich eingeladen.
"Nachdem ein Teil der Studierenden der Klasse Bjørn Melhus und der Klasse Klaus vom Bruch vom 7. bis 30. Oktober 2011 ihre Werke im Kunstpavillon München gezeigt hatten, versteht sich die Ausstellung im Kasseler Kunstverein als ein zweiter und komplettierender Teil des Projekts „Parallele Wirklichkeiten“. Hier werden weitere und noch nicht gezeigte Arbeiten, die im Zuge des Gemeinschaftsprojektes entstanden, zu sehen sein.
Alle ausgestellten Werke kreisen dabei um die Thematik der „Parallelen Wirklichkeiten“, wobei sowohl mögliche Korrelationen als auch existierende Divergenzen beider Begrifflichkeiten hinterfragt und gedeutet wurden. Aufgrund des individuellen Blicks auf und in die Welt, existieren mindestens genauso viele Vorstellungen von Wirklichkeit wie Individuen. Diese Pluralität und Mannigfaltigkeit kennzeichnet auch die Ausstellung „Parallele Wirklichkeiten“, die so zu einer Auseinandersetzung mit der Welt und Wirklichkeit(en) in gleichem Maße beitragen wie auch auffordern möchte."
Ausstellungs-TeilnehmerInnen in Kassel:
Alexander Eisfeld, Ana Esteve Reig + Ben Brix, Paul Hiller, Kristin Meyer, Franz Christoph Pfannkuch, Erik Schäfer + Flaut M. Rauch, Daniel Stubenvoll, Marc Thalberg und Clara Winter
Eröffnung: 9. November 2011, 19 Uhr, Kasseler Kunstverein
Ausstellung: 10. bis 13. November, Kasseler Kunstverein, KulturBahnhof Kassel
Jan Bode: Yo Adrian, I did it!, Kassel / Rotterdam
Gair Dunlop: Atom Town: life after technology, Fife (GB)
Ulrike Franke / Michael Loeken: OPEL, Bochum
Christoph Girardet: Silberwald, Hannover
Chaja Hertog / Nir Nadler: In het Land der Blinden, Leiben (NL)
Ryota Kuwakubo: The Tenth Sentiment, Tokio
Annika Larsson: BLIND, Berlin / Stockholm
Dennis Neuschaefer-Rube: The Wizard of Oz experiment, Bielefeld
Stefan Panhans: SORRY, Hamburg
Anu Pennanen: La ruine du regard, Paris / Helsinki / Berlin
Björn Perborg: Geschichten aus dem Koffer, Berlin
Ana Esteve Reig: Verlorene Paradiese, Kassel
Rebecca Ann Tess: A Crime must be Committed, Frankfurt
Rolando Vargas: Eight-Times-Twenty-Five (diptych), Washington / Baltimore / Bogotá
Die Ausstellung Monitoring findet seit 1997 im Rahmen des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes statt und befasst sich mit zeitgenössischen, raumbezogenen Positionen der Medienkunst. Aus mehr als 300 Einreichungen wurden 14 Installationen ausgewählt. Ohne ein vorab festgelegtes Thema kann die Ausstellung flexibel auf aktuelle Entwicklungen der Medienkunst reagieren und ein breites Spektrum abbilden.
Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit filmanalytischen Fragestellungen. Eine Vielzahl der Künstler/innen beschäftigt sich mit dem kollektiven kinematografischen Bildergedächtnis, seziert es und „baut“ es wieder neu zusammen. Dadurch werden etablierte Sehgewohnheiten hinterfragt und Strukturen und Mechanismen der Bildgenerierung offengelegt: Ob es sich, wie bei Christoph Girardet, um das Genre des deutschen Heimatfilmes der 1950er Jahre, die klassische Figur des Detektives in unterschiedlichen Filmepochen in der Arbeit von Rebecca Ann Tess, die Verinnerlichung der Idolfigur ‚Rocky’ bei Jan Bode oder, wie bei Dennis Neuschäfer-Rube, um die Auseinandersetzung mit dem Spielfilm-Klassiker „Wizard of Oz“ handelt. Andere Arbeiten befassen sich mit der Schnittstelle zwischen Dokumentarischem und Fiktionalem (Anu Pennanen, Gair Dunlop), stellen Fragen nach dem Umgang mit Archivmaterial (Rolando Vargas) oder wenden sich zwischenmenschlichen Kommunikationsschranken (Annika Larsson, Stefan Panhans) zu.
„Auf dem Kasseler Dokfest wird seit zwei Jahrzehnten der Spagat zwischen Dokumentarfilm und Videokunst, Kino und Museum geübt. Deswegen gelingt er hier besser als anderswo.“
(Ghettoblaster im Betonkasten. Michael Kohler. www.art-magazin.de. 15.11.2010)
Eröffnung: 9. November 2011, 19 Uhr im Kasseler Kunstverein
Ausstellungsdauer: 10.-13. November 2011
Ausstellungsorte: Kasseler Kunstverein, Fridericianum, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
KulturBahnhof Kassel (Südflügel, Stellwerk), Rainer-Dierichs-Platz 1, 34117 Kassel
Öffnungszeiten im Kasseler Kunstverein:
Mittwoch, 9. November, 19-23 Uhr
Donnerstag, 10. November, 11-22 Uhr
Freitag, 11. November, 11-22 Uhr
Samstag, 12. November, 11-22 Uhr
Sonntag, 13. November, 11-19 Uhr
Öffnungszeiten im KulturBahnhof Kassel (Südflügel, Stellwerk):
Mittwoch, 9. November, 19-23 Uhr
Donnerstag, 10. November, 17-22 Uhr
Freitag, 11. November, 17-22 Uhr
Samstag, 12. November, 17-22 Uhr
Sonntag, 13. November, 17-20 Uhr
Freier Eintritt an allen Ausstellungsorten!
Alle ausgestellten Arbeiten konkurrieren um den mit 2.500 Euro dotierten „Golden Cube“, den Preis für die beste Medieninstallation. Dieser wird vom Kasseler Softwareunternehmen Micromata GmbH gestiftet und am 13.11.2011, um 20 Uhr im BALi Kino verliehen.
Monitoring ist eine Kooperation von: Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest, Kasseler Kunstverein, Kulturdezernat / documenta Archiv und Stellwerk.
Unter dem Titel „Todenhausen“, mit dem Hinweis auf seinen Herkunftsort, zeigt Stefan Marx im Kasseler Kunstverein in einem Crossover originale Zeichnungen und Gemälde, Künstlerbücher , Plakate und Plattencover, Flaggen und Banner. Der Kunstvereinsladen wird dabei temporär zur Filiale des „smallville shop“ Hamburg.
Stefan Marx (Jahrgang 1979) künstlerische Ausdruckform ist die Zeichnung. Naiv spielerisch
hebt er mit ihr in unterschiedlichster Form die Grenzen zwischen dem High und Low auf. Ohne Berührungsängste, ganz selbstverständlich stehen Erscheinungsformen der Urban-Art, wie Graffitis und Tags, Entwürfe für Plattencover, T-Shirts und Skateboards, angewandten und freien Arbeiten gleichberechtigt gegenüber, durchdringen oder überlagern sich scheinbar selbstverständlich.
Seine Bildsprache bleibt dabei überwiegend zeichenhaft und wirkt unfertig, konserviert aber somit dem Betrachter den ursprünglichen Moment, gerade erst Hinterlassenem und baut so eine sehr direkte und persönliche Ebene zum Betrachter auf. Zudem fügen sich in Marx Arbeiten immer wieder ironische, beinahe gelangweilte Botschaften hinzu, bissig, mit lakonischem Unterton, scheinbar sinnhafte Metaphern, plakativ, fast immer in einem stark emblemartigen Schwarzweiß.
Seine künstlerische Kraft entfaltet sich vor allem durch die impulsgebende Dynamik und Spontaneität, mit der er sich transzendierende Alltagswelten kommentiert.
Spielsalon - Festival der Autorenspiele
13. - 17. Juli 2011
Der SPIELSALON ist das Festival der Autorenspiele. Er reflektiert die neue künstlerische Entwicklung der Computer-Games auf der theoretischen und der praktischen Ebene.
Neue deutsche und internationale Computer-Games werden in spielbarer Form ausgestellt. Dazu gibt es Vorträge, Präsentationen und Diskussionen. Es geht ums Spielen und Darüber-Reden. Das Festival bietet Raum für einen fruchtbaren Austausch zwischen Studierenden, Künstlern, professionellen Spieleentwicklern und dem Publikum.
Der Spielsalon ist eine Veranstaltung der Kunsthochschule und der Universität Kassel, unterstützt von der hessischen Film- und Medienakademie
Nähere Informationen und ein detailliertes Programm können sie der homepage www.spielsalonkassel.de
entnehmen.
Anja Köhne nennt ihre Ausstellung „kaum“ und fragt: „Was, wenn alle Parameter zur Dechiffrierung einer Fotografie (z.B. Form, Raum, Material, Grenzen, Zeit,...) ins Leere führen, sodass das Abgebildete keine eigentliche Abbildung von sich selbst ist, sondern ein Eigenleben führt – oder einfach nur ein Bild wird?“
Anja Köhne lässt die Objekte, Orte und Landschaften die sie findet, fotografisch auftreten wie auf einer Bühne, gestaltet sie zu Skulpturen oder inszeniert – in der Serie von Selbstporträts – sich selbst als eine „kaum“ fassbare Person.
Anja Köhne arbeitet folgerichtig nicht nur fotografisch sondern schafft Diskurse in der Anordnung ihrer Fotoserien, baut Erlebnisräume und tritt als Performerin auf.
Mit „Dimensionen der Malerei“ geht „5 vor 012“ in die zweite Runde und zeigt Arbeiten der aus dem spanischen Galicien stammenden jungen Künstlerin Mar Vicente, die seit kurzem in Österreich lebt und arbeitet. Kuratiert wird diese Ausstellung von dem Kasseler Architekten Meinrad Ladleif mit großzügiger Unterstützung der rittergallery in Klagenfurt, Österreich (www.rittergallery.com).
Mar Vicente begreift ihre künstlerische Arbeit als permanentes Experiment, dessen Ausgangspunkte sie in der Malerei findet, deren Aktionsradius jedoch über die klassische, begrenzte Leinwand hinausgeht. "Meine Absicht ist es, neue und andere Wege der "Inszenierung", des "In-Szene-Setzens" des Kunstwerks zu erforschen. Es geht darum die physischen und konzeptionellen Grenzen der Malerei zu erörtern und die Betrachter dazu zu bringen, ihre Position vor dem Kunstwerk zu ändern und die mindestens drei Ansichten eines Werkes zu erkunden."
Mar Vicente entwickelt ihre Arbeit aus dem konventionellen zweidimensionalen Tafelbild, dessen Begrenzung sie allerdings aufhebt und in dreidimensionale Bildkörper überführt. Im Spiel mit Volumen und Dimensionen, mit Farbe und Licht sowie den daraus entstehenden Farbreflexionen und Farbmischungen auf umgebende Bild- und Wandflächen, wird der architektonische Raum zum Bestandteil des Kunstwerks, den sie physisch wie bildnerisch in einen Bewegungs- und Wahrnehmungsraum verwandelt.
Mar Vicente wird für die Ausstellung im KasselerKunstVerein neben einer Auswahl ihrer Werke eine eigens entwickelte Rauminstallation zeigen.
„5 vor 012“ heißt das Ausstellungsprogramm des Kasseler Kunstvereins, das im Jahre 2011 jeweils fünf künstlerische Einzelpositionen präsentieren wird.
Stefan Kurt (geb. 1959 in Bern) eröffnet diese Ausstellungsreihe mit Arbeiten aus den letzten Jahren.
Bekannt als Schauspieler und Archivar von Geräuschen und Tönen, war Stefan Kurt bereits bei unserem documenta-Programm im „Kunstvereinsheim“ vor vier Jahren mit einem Auftritt vertreten.
Seine bildnerischen Arbeiten werden in dieser Ausstellung erstmals öffentlich präsentiert.
Dabei schöpft Stefan Kurt aus seinem umfangreichen Fotoarchiv der letzten 20 Jahre.
Vor dem Erfinden kommt das Finden: Stefan Kurt nutzt fotografische Strukturen, elementare Organismen und vielfältige Zeichen, um Beschaffenheiten zusammenwirken zu lassen. Auf seinen Reisen und an Drehorten dokumentiert er in einer Art Fototagebuch seine Weltsichten. Die Elemente seines Bildarchivs werden zu Schichten und Kombinationen räumlich über- und ineinander gewebt, um neue Organismen entstehen zu lassen. Diese werden farblich weiter überarbeitet zu digitalen Foto-Collagen im Sinne von Kafkas „man fotografiert Dinge, um sie aus dem Sinn zu verschenken“.
Zur Ausstellung erscheint eine Edition des Künstlers.