Kasseler Kunstverein // im Sternhochhaus // Untere Königsstraße 78-82 // 34117 Kassel // Telefon 0561 771169 // Fax 0561 779421 // info@kasselerkunstverein.de
Die Preisträgerausstellung des Kasseler Kunstpreises 2008 findet in diesem Jahr erstmalig im Kasseler Kunstverein statt. Während der Preisverleihung und am kommenden Wochenende werden Skulpturen und Arbeiten auf Papier von Charlotte Mumm, die mit dem Kasseler Kunstpreis - Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung 2008 für den Bereich Bildende Kunst ausgezeichnet wurde, gezeigt. Mit ihrer vielseitigen und technisch ausgereiften Arbeitsweise schaffe die 28-jährige Meisterschülerin von Prof. Urs Lüthi an der Kunsthochschule Kassel, so die Jury des Stifungsrates, "Skulpturen aus den vielfältigsten Werkstoffe und beeindrucke mit der sinnlichen Qualität ihrer Arbeiten". Neben Arbeiten der Preisträgerin werden auch Objekte, Collagen sowie Papierarbeiten von Eva-Maria Grüneberg, Steffi Jüngling, Ruth Lahrmann, Judit Rozsas, Käthe Schönle, Antje Siebrecht und Günter Stangelmayer, die von der Artothek aus Stiftungsmittel angekauft wurden ausgestellt.
Ursula Biemann (Zürich)
Jan Bode, Marco di Carlo, Barbara Hirn, Marcel Klein, Daniel Massow, Flaut Michael Rauch, Julia Charlotte Richter, Anja Saran, Ann Schomburg, Beatrix Schubert, Niko Solorio (Kassel)
BORIS+NATASCHA (Berlin/Melbourne)
Mark Formanek (Berlin)
Niklas Goldbach (Berlin)
Beate Hecher, Markus Keim (Wien)
Eli Cortiñas Hidalgo (Köln)
JETZT! (Offenbach)
Christoph Keller (Berlin)
Ane Lan (Kløfta, Norwegen)
Vladimir Mitrev (Berlin)
Elodie Pong (Zürich)
Claudia Schötz (Dresden)
Piero Steinle (Mailand)
Sweet Gelatine Girls (Kati Liebert, Steffi Simmen) (Kassel)
Stefanos Tsivopoulos (Athen/Amsterdam)
Guido van der Werve (Amsterdam)
In diesem Jahr werden bei MONITORING, der Medienkunstausstellung im Rahmen des 25. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes, 17 Medieninstallationen von Künstlerinnen und Künstlern aus acht Ländern zu sehen sein. Die Ausstellung MONITORING findet im KulturBahnhof Kassel und erstmals auch im Kasseler Kunstverein, dem langjährigen Kooperationspartner von MONITORING, statt.
Die Besonderheit der Ausstellung zeigt sich in ihrem freien Charakter. Die Künstlerinnen und Künstler waren bis Juli 2008 aufgefordert, Medieninstallationen einzureichen. Ca. 300 Vorschläge für Installationen und Skulpturen sind eingegangen. Für die Auswahl zeichnet sich eine Jury aus Künstlern, Kuratoren und Kunstwissenschaftlern verantwortlich, die sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Filmladens, der Hochschule für Bildende Künste Dresden, des Kasseler Kunstvereins und der Kunsthochschule Kassel zusammensetzt.
Die Ausstellung MONITORING befasst sich mit aktuellen Positionen der Medienkunst und stellt, und dies ist sicherlich eine weitere Besonderheit, international renommierte Künstler zusammen mit dem künstlerischen Nachwuchs, darunter auch Arbeiten von Studierenden der Kunsthochschule Kassel, aus.
Die diesjährigen Einreichungen zeigen Arbeiten, die sich einerseits mit großen Weltentwürfen und andererseits mit dem künstlerischen Selbstverständnis befassen. Dabei sind sowohl aus einzelnen Videobildern bestehende Werke als auch raumgreifende Installationen und performative Medienarbeiten zu sehen. Im Kasseler Kunstverein steht der Künstler mit seinem speziellen Zugang zur Welt, seiner Biografie und Standortbestimmung, wie auch die Referenzsysteme, in denen er sich bewegt, im Blickpunkt. Im KulturBahnhof werden vor allem Positionen gezeigt, die Medienkunst und Performance zusammenbringen.
Der mit 2.500 Euro dotierte, von der Micromata GmbH gestiftete Golden Cube, wurde in diesem Jahr an den griechischen Künstler Stefanos Tsivopoulus für seine Arbeit "Untitled (The Remake)" verliehen. Diese setzt sich mit Fragen von Realität und Fiktion in der alltäglichen Medienproduktion auseinander, wobei historische Artefakte innerhalb eines fiktiven Settings kombiniert werden.
Auf "fast wissenschaftliche Art und Weise" werden bei der Arbeit "Interpreters" von Christoph Keller Simultanübersetzer und "ihren Einfluss auf das Gesagte und Verstandene" und betrachtet und bewog die Jury zu einer lobenden Erwähnung.
Die Ausstellung MONITORING ist eine Kooperation von:
Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest , Kasseler Kunstverein, Kulturdezernat / documenta Archiv und Stellwerk.
5. September bis 19. Oktober 2008
Kurator: Bernhard Balkenhol
Auf den Straßen und Plätzen der Städte, in den Vororten und Industriegebieten mit ihren unterschiedlichen Architekturen, Baustilen und Gestaltungselementen, findet Ina Weber die Motive und Themen ihrer Skulpturen und Aquarelle wie in provisorischen Möbeln oder banalen Interieurs. Im ganz normalen Alltag entdeckt die heute in Berlin lebende Künstlerin (*1964) die einstigen Utopien der Moderne
wie Fortschritt, Internationalität, "Gute Form" oder Allgemeinwohl wieder und erzählt ebenso nüchtern wie humorvoll die Geschichten dieser Konzepte nach. Ina Webers Skulpturen von Hochhäusern, Supermärkten, Kirchentagshockern oder der standardisierten Möblierung von Fußgängerzonen reflektieren nicht nur ästhetische gesellschaftliche Zustände, sie schlagen auch den Bogen zur Pop Art und deren Auseinandersetzung mit Produkten des Massenkonsums und Phänomenen der Alltagskultur. Gleichzeitig brechen sie diese Anspielung durch ihre konzeptuelle Strenge sowie durch ihre minimalistische und materialbetonte Verarbeitung. Ina Weber wurde nicht unerheblich geprägt durch ihr Studium an der Kunsthochschule Kassel, unter anderem bei Harry Kramer und (als Gast) Martin Kippenberger. Das gilt für ihre künstlerische Sprache wie für den Gegenstand und das Interesse ihrer Arbeit. Die fast völlig zerstörte Stadt Kassel wurde wegen ihrer Zonenrandlage nur langsam und ohne ein restauratorisches Gesamtkonzept wieder aufgebaut. Bis heute gilt die Stadtgestalt als "amerikanisch", entstanden aus punktuellen Bauinitiativen und finanziellen Möglichkeiten; ein Patchwork exemplarischer Architektur aus der hoffnungsvoll kleinbürgerlichen Nierentischzeit der 50er Jahre, funktionalistischer Verwaltungsarchitektur und sozialem Wohnungsbau, aber auch aus Versuchen, die großen Utopien der Moderne (beispielsweise im neuen Staatstheater) umzusetzen. Die Einzelausstellung von Ina Weber im Kasseler Kunstverein spiegelt dieses Bild kritisch und liebevoll ironisch zugleich wider.
Gilles Barbier, Marseille (F)
Cécile Belmont, Berlin (D)
Julien Berthier, Aubervilliers (F)
Nathalie Elemento, Paris (F)
Claire Fontaine, Paris (F)
Charles Fréger, Rouen (F)
Cécile Paris, Paris (F)
Vincent Tavenne, Berlin (D)
Nach dem Wiedereinzug ins Fridericianum gilt die Eröffnungsausstellung des Kasseler Kunstvereins dem großen Nachbarn Frankreich. Unter dem Titel "Prêt-à-porter" lädt der Kunstverein acht zeitgenössische französische Künstlerinnen und Künstler ein. Die ausgewählten Arbeiten zeigen ein breites Spektrum - von Skulptur, Fotografie, über Malerei und Installation, bis hin zu Textildesign und "combines".
Der, aus der Modewelt entnommene, Ausstellungstitel "Prêt-à-porter" evoziert Ideen von Mobilität, Leichtigkeit, Konsum und Massenproduktion. Im Unterschied zur "Haute Couture" ergeben sich Fragen zum Verhältnis von Individualität und Uniformität. Bezogen auf die bildende Kunst provoziert "Prêt-à-porter" Fragen zur Grenze von "hoher" und "niedriger" Kunst, intellektueller und leicht konsumierbarer Kunst.
Was aber erwartet ein Publikum von einer Ausstellung "französischer" Kunst? Spielen Ideen von nationaler Identität in der gegenwärtigen Kunstproduktion überhaupt eine Rolle? Werden Klischees des "typisch französischen", des "Savoir-vivre", "la Belle Époque" oder "Amour fou" und Bilder von "Café au lait" oder Rotwein trinkenden, Gauloise rauchenden Menschen in der Kunst eingelöst? Werden Einflüsse der Grundwerte "Liberté, Egalité, Fraternité" sichtbar? Welche Ideen werden tatsächlich durch die zeitgenössische französische Kunst transportiert? Im Zeitalter weit reichender wirtschaftlicher und politischer Globalisierung sowie elektronischer Vernetzung wird die Frage nach einer "kulturellen Identität" gleichermaßen relevant wie auch obsolet.
Was motiviert französische Künstlerinnen und Künstler temporär in Deutschland (z. B. in Berlin) zu leben und zu arbeiten? Zeigen sich Unterschiede in der akademischen Ausbildung und in der künstlerischen Praxis?
Die unterschiedlichen künstlerischen Positionen der Ausstellung "Prêt-à-porter" bilden unter den oben genannten Fragestellungen Ausgangspunkte für diverse Diskurse, die im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms pointiert herausgegriffen werden sollen.
Gilles Barbier, Marseille (F)
Cécile Belmont, Berlin (D)
Julien Berthier, Aubervilliers (F)
Nathalie Elemento, Paris (F)
Claire Fontaine, Paris (F)
Charles Fréger, Rouen (F)
Cécile Paris, Paris (F)
Vincent Tavenne, Berlin (D)
Après avoir réaménagé dans les locaux du Fridericianum, l'exposition d'ouverture du Kasseler Kunstverein (club artistique de Cassel) a bien servi les intérêts de son pays voisin le plus important, la France. En nommant l'exposition Prêt-à-porter », le Kasseler Kunstverein (club artistique de Cassel), invite huit artistes contemporains français, hommes et femmes confondus. Les ouvres sélectionnées montrent un large éventail, qui va de la sculpture ou la photographie, en passant par la peinture et la réalisation d'ouvres artistiques, jusqu'à la conception textile et aux produits « combinés ».
Le titre de l'exposition "Prêt-à-porter" emprunté au monde de la mode évoque les idées de mobilité, de légèreté, de tendance, de consommation et de production de masse. Contrairement au terme de la « haute couture », des questions émergent sur les thèmes de l'individualité et de l'uniformité. En se référant à l'art instructif, le terme « prêt-à-porter » engendre des questions de limites entre un art « supérieur » et un art « inférieur », autrement dit, entre un art intellectuel et un art à la portée de tout le monde.
Mais qu'est-ce que le public attend d'une exposition d'art « français » ? L'idée d'une identité nationale joue-t-elle seulement un rôle dans la conception artistique actuelle ? Pendant cette exposition artistique, va-t-on voir, des clichés de la vie « typiquement française », du « savoir vivre », de la « Belle époque » ou de l' « amour fou » et des photos de personnes en train de boire du café au lait ou du vin rouge, ou de fumer des gauloises ? Va-t-on ressentir les impacts des valeurs fondamentales « Liberté, Égalité, Fraternité » ? Quelles idées, l'art contemporain français, transmet-il ? À une époque où la mondialisation politique et économique, ainsi que l'interconnexion électronique sont bien plus étendues, la question d'une « identité culturelle » devient aussi bien pertinente qu'obsolète.
Qu'est-ce qui pousse des artistes hommes et des artistes femmes français à vivre et à travailler temporairement en Allemagne (par exemple à Berlin) ? Existe-t-il des différences entre la formation académique et la pratique artistique ?
En corrélation avec les questions mentionnées ci-dessus, les différentes situations artistiques de l'exposition « Prêt-à-porter » servent de points de départ à divers discours, qui sont censés être piochés au hasard dans le cadre d'un programme événementiel.